16.02.2016:   E|Home-Center stellt Smart-Home-Forschung bürgernah auf den Altbautagen Mittelfranken vor.

Intensive Fachdiskussionen am Stand

Am 13. und 14. Februar 2016 fanden im Bildungszentrum der Handwerkskammer für Mittelfranken in Nürnberg die Altbautage Mittelfranken statt. Ca. 90 Aussteller thematisierten diverse Aspekte rund um die Bereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energieeinsparung, Heizungs-/Lüftungs-/Klimatechnik, Altbausanierung sowie dazu angebotene Fördermaßnahmen. Auch die WissenschaftlerInnen des E|Home-Centers waren im Rahmen der gut besucht Sonderausstellung zum Thema „Smart Home - Bauen und Wohnen der Zukunft“- vertreten und gaben BesucherInnen durch die Präsentation ausgewählter Forschungsprojekte einen Einblick in die praxisnahe Forschung.

So wurde z. B. ein Lösungskonzept zur digitalen Unterstützung der Demenzbehandlung auf Basis eines Fernsehergeräts vorgestellt. Mit diesen können die Probanden durch diverse kognitive und motorische Übungen (z. B. Memory oder Gestenrechnen) ihre Fähigkeiten bewahren. Übergeordnetes Ziel hierbei ist, Menschen mit beginnender Demenz in der Selbständigkeit zu behalten und so auf eine Lebensverbesserung mit der Krankheit hinzuwirken.

 

Ein weiteres dargestelltes Forschungsprojekt war eine kompakte Raumbelüftungsanlage, die den Wärmeübergang von Abluft zu Zuluft über ein rotierendes Scheibenpaket realisiert. Hierdurch gelingt es, Lüfter und Wärmeübertrager in einem Funktionselement zu bündeln. Davon wird sich eine leicht nachrüstbare, energieeffiziente Raumbelüftung versprochen, die insbesondere im Kontext der Altbausanierung und der damit einhergehenden Verbesserung der Gebäudeisolation an Bedeutung gewinnt.

 

Demoboard zur Präsentation einer selbstorganisierenden Smart-Home-Umgebung

Ein weiterer Demonstrator lud die Besucher zum Ausprobieren der Potentiale selbstorganisierender Systemansätze ein. Hier regelt ein Helligkeitssensor das Ein- und Ausschalten einer LED-Lampe bzw. ein Temperatursensor ein Lüftungsgerät. Hält z. B. ein Besucher seine Hand über den Helligkeitssensor, um diesen abzudunkeln, geht die Lampe an. Besonders beeindruckend ist hier die dahinterliegende IT-Architektur, die ein spontanes Vernetzen der Geräte zu sinnvollen Szenarien erlaubt ohne dass die Komponenten bei der Inbetriebnahme konfiguriert werden müssen.

 

Im Zentrum des Ausstellungsraumes präsentierte das E|Home-Center Forschungsdemonstratoren zu Kleinwindanlagen. Die Anlagen sollen es zukünftig erlauben, Windenergie effizient im unmittelbaren Umfeld von Gebäuden zur Stromerzeugung zu nutzen. Im Prinzip stellen Sie somit die kleineren und leiseren Brüder der bekannten Großwindenergieanlagen dar.

 

Beim ebenso ausgestellten Demonstrator einer elektrischen Strahlungsheizung waren die Besucher besonders von den dezenten Heizungsbahnen begeistert. Diese sind im Rahmen eines additiven Fertigungsverfahrens aufgesprüht und kaum fühlbar. Weiterhin wurde die Integration der Strahlungsheizung in ein intelligentes und dynamisches Heizsystem aufgezeigt, das auf Basis erneuerbarer Energien betrieben werden kann. Hier steht das Wärmegefühl der Bewohner durch individuelle Wärmebestrahlung und nicht das Beheizen des ganzen Raumes im Fokus.

 

Smart-Home basierte Steuerung von elektrischen Speicheröfen.

Auch die Demowand zur Steuerung von elektrischen Speicheröfen mittels Smart-Home-Systemen durch Energieversorger und Bewohner regte zum Ausprobieren an. Dreht ein Besucher den Fenstergriff nach oben, schaltet der Temperaturregler die Heizung niedriger. Bei Zurückdrehen, also Schließen des Fensters, schaltet sich die Heizung wieder an. Zudem hat der Energieversorger durch die Kommunikationsverbindung die Möglichkeit, das Ladeverhalte der Speicheröfen gezielt in Abhängigkeit des aktuellen Energieangebots zu regeln, was diesem die optimale Nutzung regenerativer Energien erlaubt.

 

Für das E|Home-Center waren die Altbautage ein voller Erfolg. Das große Interesse motiviert die WissenschaftlerInnen weiter zu forschen und den Reifegrad der Projekte voranzutreiben.

 

Kontakt:

Julian Praß

Tel.: +49 911.5302.96259

E-Mail: julian.praß@faps.fau.de

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